Diese Drosseln dienen zur Dämpfung überwiegend symmetrischer (Gegentakt-) Störungen. Die Störungen entstehen in Schaltungen in denen Ströme getaktet werden. Sie spielen üblicherweise nur im
unteren Frequenzbereich bis ca. 1 MHz eine Rolle.
Üblicherweise bestehen diese Drosseln aus einer Wicklung auf einem Eisen- oder Metallpulverkern. Erhältlich sind verschiedene Materialien mit unterschiedlichen Eigenschaften.
Eisenpulverkerne unterliegen dem Effekt des 'thermischen Alterung'. Das bedeutet erhöhte und steigende Kernverluste, wenn dieser längere Zeit höheren Temperaturen ausgesetzt ist. Die Kerne die
NKL® einsetzt haben ein geringes und definiertes Alterungsverhalten.
Der Einsatz als kostengünstige Speicherdrosseln in Schaltnetzteilen oder Spannungswandlern mit niedrigen Taktfrequenzen bis ca. 50 kHz ist möglich, muss aber ausreichend auf verlässliche Funktion
getestet werden.
Die Induktivitäten von Eisenpulverdrosseln sind im Vergleich zu Drosseln mit Ferrit-Kernen relativ niedrig. Die Induktivität der Drossel hängt von der (AC-) Flussdichte im Kern ab und nimmt bei
hohen Werten stark ab. Die in den Datenblättern angegebene Nenninduktivität ist die Leerlaufinduktivität, die nicht unbedingt der Induktivität bei Belastung entspricht. Für die praktische
Entstörwirkung ist nicht alleine die Induktivität maßgeblich, sondern auch die Kerngröße und das Kernmaterial.
Da symmetrische Störungen nur im Frequenzbereich bis ca. 1 MHz eine Rolle spielen, können Längsdrosseln mehrlagig bewickelt werden, da bei niedrigen Frequenzen die parasitäre Verkopplung über die
Wicklungskapazität gering ist.